SMARTe Ziele

klare Ziele formulieren

SMARTe Ziele kommen aus dem Bereich des Projektmanagement. Dabei steht SMART für <<Spezifisch>>, <<Messbar>>, <<Attraktiv>>,  <<Realistisch>> und <<Terminiert>>. Das sind genau die Eigenschaften, die ein klar formuliertes Ziel haben sollte. Möchtest Du aus deinen vielleicht schwammigen und ungreifbaren Zielen, klar formulierte Ziele machen, dann sind SMARTe Ziele genau das richtige für Dich. Im Folgenden findest Du eine genauere Erklärung für die einzelnen Bestandteile, Beispiele und eine Übung, um aus einem unklaren Ziel ein SMARTes Ziel zu formulieren.

Lesezeit: 5 min

Übung: 10 min

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1. Was ist ein SMARTes Ziel

Das Akronym SMART steht für  <<Spezifisch>> (Specific) , <<Messbar>> (Measurable) , <<Attraktiv>> (Achievable), <<Realistisch>> (Reasonable), <<Terminiert>> (Time Bound) und dient im Projektmanagement dazu Zielvereinbarung zutreffen. SMARTe Ziele wurden das erste Mal von Peter Ferdinand Drucker in seinem Buch „Management by Objectives“ (1956) umrissen. Ein Ziel ist genau dann SMART, wenn es eine Aussage zu den Eigenschaften: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert triff.

Ein Beispiel:

„Ich möchte endlich mein eigenes Gemüse anbauen. Ende März werde ich aus diesem Grund ein neues Gemüsebeet in der Größe von 2x5m im Garten angelegt haben. Dafür nutze ich jeden Samstag im März für 1h (9Uhr – 10Uhr), um Rasen abzutragen und frische Erde aufzufüllen.“

 

2. Wann wird ein SMARTes Ziel verwendet

Oft sind Ziele sehr unkonkret formuliert und es wird bereits mit der Umsetzung begonnen ohne genau zu wissen, wo es mal hin gehen soll. Als würde ich dem Navi sagen: „Richtung Süden, bitte.“  und einfach losfahren. Wo genau ich da ankomme ist unklar. Meist dauert es nicht lang und man erkennt, dass das so nichts wird und verliert die Motivation weiter zumachen. Schade eigentlich.

Manchmal sind auch Ziel zunächst so schwammig, dass man gar nicht erst anfängt und irgendwann diese wieder im Alltag vergisst, bis man sich erinnert, „Ahh, da war ja noch was. Ich wollte doch …“.

Geht es Dir hin und wieder auch so? Das macht nichts. Zum Glück kann man das ändern 🙂

SMARTe Ziele klären im Vorfeld ab, was das eigentliche klare und konkrete Ziel sein soll, wann es erreicht wird und ob es überhaupt ein Ziel von Dir ist, bevor es an die Umsetzung geht. Durch das Erarbeiten wird das Ziel so einprägsam und greifbar, dass das Ziel selbst und die Umsetzung im Alltag nicht mehr so leicht vergessen werden kann.

 

3. Wie wird aus einem Ziel ein SMARTes Ziel

„Aber wie mache ich aus meinem Ziel ein SMARTes Ziel?“, das fragst Du Dich bestimmt auch schon. Im Folgenden werde ich Dir die 5 Bestandteile eines SMARTen Ziels näher erklären, inkl. wichtiger Fragen und natürlich einem Beispiel.

 

3.1 <<S>> wie <<Spezifisch>>

Vage Aussagen führen zu unkonkreten Vorstellungen und verschwommenen Bildern. Jeder stellt sich irgendwas anderes darunter vor. Deswegen soll das Ziel bzw. das Ergebnis so präzise, spezifisch und eindeutig wie nur irgendwie möglich beschrieben sein. Gehe hier lieber ein bisschen mehr ins Detail als zu wenig.

Wichtige Fragen sind hier:

  • Was möchte ich konkret erreichen?
  • Warum möchte ich das erreichen?
  • Wo möchte ich es erreichen?
  • Mit wem möchte ich es erreichen?
  • Was genau soll sich ändern?

Beispiel:

„Ich möchte die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeit erlernen, um in meiner Firma Abteilungsleiterin werden zu können. Damit ich ein erfolgreiches Team führen kann und meine Karriere weiter aufbaue.“

 

smarte Ziele S wie Spezifisch
smarte Ziele M wie Messbar

3.2 <<M>> wie <<Messbar>>

Das Ergebnis bzw. das Ziel soll an Größen festgemacht werden, um festzustellen, wann es erreicht ist. Solche Größen können Kennzahlen sein, aber auch Zustände. Auch hier gilt, so präzise wie nur möglich.

Wichtige Fragen sind hier:

  • Wie viel?
  • Welcher Zustand?
  • Wie fühle ich mich?
  • Wer bin ich dann?

Beispiel:

„Mein Ziel ist erreicht, wenn ich alle notwendigen Abschlüsse erhalten habe, um meine Abteilung leiten zu können. Notwendig Abschlüsse sind Personalführung und Organisation.“

 

3.3 <<A>> wie <<Attraktiv>>

Manchmal auch mit aktivierend oder akzeptiert gleichgesetzt. Am Ende bedeutet es dasselbe, das Ziele zu erreichen muss für Dich interessant genug sein, um es auch wirklich zu wollen.

Wichtige Fragen sind hier:

  • Warum ist das Ziel wichtig für mich?

Folgende Fragen sollte mit „JA“ beantwortet werden:

  • Bin ich die richtige Person dafür?
  • Ist jetzt der richtige Zeitpunkt das Ziel anzugehen?
  • Harmoniert das Ziel mit anderen Zielen von mir?
  • Ist das Erreichen des Ziels lohnenswert für mich?

Beispiel:

„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um weiter an meiner Karriere zu arbeiten. Ich bin die richtige Person dafür, da ich bereits jetzt schon kleinere Gruppe mit Erfolg leiten konnte. Das hat mir sehr viel Freude bereitet.“

 

smarte Ziele A wie Attraktiv
smarte Ziele R wie Realistisch

3.4 <<R>> wie <<Realistisch>>

Hier gilt, das Ziel zu erreichen darf ruhig anstrengend sein, es muss aber generell möglich sein. D.h. es muss von Dir allein erreichbar sein. Hier werden die notwendigen Ressourcen und dessen Verfügbarkeit für Dein Vorhaben genauer betrachtet.

Wichtige Fragen sind hier:

  • Wie kann ich mein Ziel erreichen?
  • Was benötige ich, um mein Ziel zu erreichen?
  • Verfüge ich ausreichend über das Benötigte?

Beispiel:

„Ich habe genügend freie Zeit und finanzielle Mittel, um die Weiterbildung zur Abteilungsleiterin mit Erfolg abzuschließen.“

 

3.5 <<T>> wie <<Terminiert>>

Wie heißt es so schön: „Hat es keinen Termin, findet es auch nicht statt!“ 😉 und es stimmt, ohne Abgabetermin Fangen manche nicht einmal an. Deswegen lege fest, wann Du das Ziel erreichst. Auch besteht die Möglichkeit an dieser Stelle Etappenziele zu definieren und zu  terminieren.

Wichtige Fragen hier sind:

  • Wann habe ich das Ziel erreicht?
  • Was kann ich in 6 Wochen erreichen?
  • Genau was kann ich in 6 Monaten erreichen?
  • Was kann ich heute erreichen?

Beispiel:

„Für meine Weiterbildung werden ich ca. 12 Monate benötigen, um meinen Abschluss zu erhalten. Um diesen Termin zu halten, werden ich von Montag bis Freitag jeweils 1h lernen.“

 

smarte Ziele T wie Terminiert

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4. Beispiele SMARTe Ziele

Du weißt jetzt wofür jeder einzelne Buchstabe in SMART steht. Schau Dir nun ein paar konkrete Beispiele für SMARTe Ziele aus dem Bereich Weiterbildung/Lernen und Sport an und lasse Dich weiter inspirieren.

 

4.1 SMARTe Ziele beim Lernen

❌: Ich möchte erfolgreich meine Weiterbildung abschließen.

✔️: Ich möchte meine Weiterbildung in 12 Monaten mit der Note „sehr gut“ abschließen. Dafür werden ich täglich von Montag bis Freitag für 1 Stunde (20Uhr – 21Uhr) lernen.

 

beim Lernen
smarte Ziele beim Sport

4.2 SMARTe Ziele beim Sport

❌: Ich möchte fitter werden.

✔️: Ich möchte meine Ausdauer und Kondition steigern. Dafür werde ich zweimal in der Woche, Di und Do für 1 Stunde (19Uhr – 20Uhr) ein Lauftraining absolvieren. Ich habe mein Ziel erreicht, wenn ich 1 Stunde lang am Stück mit einer Zeit von 6min/km Laufen kann. Dafür lege ich folgende Etappenziele fest:

  • 30 min am Stück mit einer Zeit von 6min/km erreicht am 14.04. (4 Wochen)
  • 60 min am Stück mit einer Zeit von 6min/km erreicht am 14.05. (die nächsten 4 Wochen)

 

5. Übung SMARTe Ziele formulieren

Du kennst nun die Definition von einem SMARTen Ziel und hast Beispiele gesehen. Jetzt lade ich Dich ein es selbst zu versuchen. Nimm Dir ein Blatt Papier, ein Ziel von Dir und nutze die folgenden Fragen und Hinweise dazu Dein Ziel in ein SMARTes Ziel zu formulieren.

Fangen wir an 🙂

 

5.1 Dein Ziel

Schreib zunächst Dein Ziel auf. Am besten ganz oben auf ein Blatt Papier.

Mehr Sport? Die Karriere ausbauen? Ein altes Hobbie Neubeleben? Keine Sorge, es darf ruhig grob und ungenau sein. Im Folgenden wirst Du schrittweise Dein Ziel SMART formulieren.

 

5.2 mach es spezifisch

Schreibe nun ein großes „S“ darunter und versuche Dein Ziel zu spezifizieren. Formuliere es bitte so, dass es sich nur auf Dich selbst bezieht und beantworte die Frage: „Was konkret möchtest Du für Dich erreichen?“.

  • Du willst mehr Sport machen? Welchen Sport möchtest Du konkret ausüben?
  • Du willst Deine Karriere ausbauen? Was genau möchtest Du damit erreichen?
  • Du möchtest in einer bestimmten Situation besser zurecht kommen? In welcher? Und wie möchtest Du zurecht kommen? Wie möchtest Du reagieren?

Es hilft auch sich vorzustellen, wie es ist, wenn Du tatsächlich das Ziel erreicht hast.

  • Welche inneren Bilder hast Du?
  • Was hörst Du?
  • Wie fühlt es sich an?
  • Wer bist Du dann?

5.3 mach es messbar

Schreibe nun auf eine neue Zeile ein großes „M“ und formuliere welche Kennzahl oder Zustand konkret erreicht sein soll, wenn Du Dein Ziel erreicht hast.

Hier ein paar Fragen, die Dich dabei unterstützen sollen:

  • Welche Note hast Du bekommen?
  • Oder welchen Abschluss?
  • Welche Kondition hast Du dann erreicht?
  • Wie sieht Dein inneres Bild vom Ziel aus?
  • Was hörst Du?
  • Wie fühlst Du Dich?
  • Wer bist Du dann?

5.4 mach es attraktiv

Jetzt ist das große „A“ dran. Geh bitte in Dich und frage Dich:

  • Möchte ich wirklich dieses Ziel erreichen?
  • Ist es ein Ziel welches für mich erstrebenswert ist?
  • Tue ich das nur für mich oder für andere?

Überlege bitte auch welche Auswirkungen das Erreichen des Ziels auf Dein Umfeld haben kann. Wer wird sich drüber freuen, wer nicht? Welche positiven oder negativen Konsequenzen hat es für Beteiligten (Freunde, Partner, Kollegen)?

Hier ein paar Beispiele:

  • Du willst Deine Karriere ausbauen und wirst dafür zusätzliche Zeit benötigen. Passt die Idee zum Beispiel zu Deiner Partnerschaft und Familienplanung?
  • Du willst anfangen Sport zu treiben, Deine sportlichen Freunde freut das natürlich und vielleicht trainiert ihr mal zusammen.

Schreibe jetzt auf, ob Dein Ziel wirklich attraktiv für Dich ist.

 

5.5 mach es realistisch

Hier entscheidest Du nun, mit welcher Methode Du Dein Ziel erreichen kannst. Es darf ruhig anstrengend sein, aber es muss natürlich realistisch im Sinne von „von Dir durchführbar“ sein. Du wirst merken, es gibt sehr viele Möglichkeiten Ziele zu erreichen. Schreib erst einmal alles auf, was Dir so einfällt, danach entscheidest Du Dich dann für eine konkrete Methode.

Hier ein paar Ideen:

  • Täglich eine 1h lernen?
  • Abends nur noch Salat?
  • 2 mal in der Woche in das Fitnessstudio?
  • Ein Seminar besuchen?
  • Sich coachen lassen?
  • Ein Buch zum Thema lesen?

Welche Methode soll es nun sein?

Ein Tipp: Überlege, wenn Du nur eine einzige Sache machen darfst, um Dein Ziel zu erreichen, welche Methode oder Aktivität/Aktion bringt Dich Deinem Ziel am nächsten?

Beispiel: Du willst einen Halbmarathon laufen. Was kannst Du alles tun, um dieses Ziel zu erreichen? Laufen gehen, Ernährung umstellen, Beinmuskulatur aufbauen, Eiweiß-Shakes trinken etc.. Alles trägt zum Erreichen des Ziels bei. Wenn man jetzt überlegt, welche Aktivität Dich diesem Ziel am nächsten bringt, ist es vermutlich Laufen gehen und zwar Ausdauerlauf für mindestens 2h 30min am Stück.

Und jetzt bist Du dran. Überlege, welche Aktivität bringt Dich Deinem Ziel am nächsten und ist es realistisch, dass Du diese Aktivität ausführst? Schreibe ein großes „R“ auf eine neue Zeile und formuliere Deine Aktivität, die Du ausführen willst, um Dein Ziel zu erreichen.

 

5.6 mach es terminiert

Du bist schon so weit gekommen und hast es fast geschafft. Nicht mehr lange und Du hast ein SMARTes Ziel formuliert.

Jetzt geht es um den Termin. Wann willst Du Dein Ziel erreichen? Hol Deinen Kalender raus und zähle die Tage oder Wochen, die Du brauchst um Dein Ziel zu erreichen und lege den konkreten Tag fest. Frag Dich dabei immer: „Geht das auch früher?“.

Gibt es Zwischenschritte oder Zwischenziele, die mit eingeplant werden sollten? Das können Lernstände je Monat bei einer Weiterbildung sein oder Zwischenzielzeiten beim Sport. Gebe an dieser Stelle den Zwischenzielen einen Namen und einen Termin und abschließend einen Termin, wenn Du das gesamte Ziel erreicht hast. 

D.h. schreibe jetzt auf eine neue Zeile ein großes „T“ mit den Zwischenzielen und dessen Termin und/oder Dein Hauptziel und wann Du das erreichen willst.

 

5.7 Dein SMARTes Ziel

Nachdem wir nun die einzelnen Punkte SMART definiert haben, ist es an der Zeit Dein SMARTe Ziel auszuformulieren. Nutze dafür doch einen frischen Zettel oder eine Karteikarte und schreibe jetzt Dein SMART formuliertes Ziel auf. Hast Du Schwierigkeiten beim formulieren, orientiere Dich an den Beispielen von oben. Du kannst mir aber auch gern eine Nachricht schreiben, dann unterstütze ich Dich dabei.

Jetzt ist es soweit. DU hast ein konkretes, messbares, attraktive, realistisches und terminiertes Ziel vor Augen 🙂, welches Du für Dich erreichen willst.

Hänge Dein Ziel nun an den Kühlschrank, an die Wohnungstür oder an den Badspiegel, zumindest sollte es ein Platz sein, wo Du sehr oft Dein Ziel siehst. Es soll Dich daran erinnern, dass Du doch noch was zu erledigen hast.

Und jetzt, beginne Dein Ziel zu erreichen. Worauf wartest Du noch? 🙂

„Setze deine Ziele groß genug und die Umstände werden sich nach deinen Zielen richten.“

Mahatma Ghandi

Wie ist Dein Feedback?

Wendest Du bereits SMARTe Ziele an? Wo hast Du Schwierigkeiten? Wobei hättest Du gern Unterstützung? Welche Erfolge hast Du schon damit erzielt?

Teil mir jetzt Deine Erfahrungen mit, indem Du mir einen Kommentar oder eine Nachricht hinterlässt.

Ich freue mich auf Deine Meinung 🙂

Hab‘ viel Erfolg und bis bald,

Sabine

 

3 Kommentare

  1. Christian von Rützen

    Hallo Sven,
    danke für die schöne Beschreibung der Methode. Vor allem die Beispiele, die erfrischenderweise mal nicht aus dem Verkauf von Produkten, die keiner braucht, kommen, gefallen mir sehr gut.

    Antworten
    • Sabine

      Hallo Christian,

      Danke für Deinen Kommentar und es freut mich sehr, dass Dir die Beispiele gefallen.
      Der Sven hat diesen Artikel nicht geschrieben, aber auch auf seiner Seite findet man zusätzlich weitere Anregungen zur SMART-Methode.

      Viele Grüße,
      Sabine von Motivationswecker.de

      Antworten
  2. Sven

    Liebe Sabine,

    vielen Dank für den Kommentar zu meinem Artikel zur SMART-Methode.

    Sven von agile-master.de

    Antworten

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Sabine